Pferde Bewegen
                                                                                                                                                                                                  mobiles Training und Beratung

Reha-Training

Der Begriff Rekonvaleszenz (kurz: Reha) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "wieder kräftig/stark werden, heilen". Aus dem Humanbereich sind "Rehas" durchaus bekannt, im Pferdebereich noch eher selten anzutreffen. Das Reha-Training befasst sich mit dem Wiederaufbau des Pferdekörpers z.B. nach einer Erkrankung oder auch begleitend während des Genesungsprozesses. Für das Bewegungs- und Fluchttier Pferd ist es extrem wichtig "wieder ins Laufen" zu kommen. Dabei ist das primäre Ziel Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit wieder herzustellen. Die tierärztliche und therapeutische Behandlung sowie eine ggf. notwendige, korrekte Hufbearbeitung sind für den Erfolg des Reha-Trainings genauso bedeutend, wie haltungs- und fütterungstechnische Einflüsse. Das Pferd sollte hierbei immer als Ganzes betrachtet werden und das Training dementsprechend ausgerichtet sein.

Mir ist es wichtig, mit den behandelnden Tierärzten, Therapeuten sowie Hufbearbeitern zusammenzuarbeiten, um für das jeweilige Pferd einen ganz individuellen Trainingsplan zu erstellen und den Besitzer aktiv und bestmöglich mit einzubeziehen. Es ist wichtig, dem Pferd ausreichend Zeit für den Wiederaufbau zu geben und gegebenenfalls auch aus alten Mustern auszubrechen und das bisherige Training zu überdenken. Koordination, Balance, Körpergefühl, Muskelaufbau und Gymnastizierung sind die Grundpfeiler meines Reha-Trainings.

Viele Pferdebesitzer fühlen sich nach der erfolgreichen Behandlung des Pferdes durch einen Tierarzt oder Therapeuten alleine gelassen, wenn sie mit "Sie können jetzt langsam wieder antrainieren" entlassen werden. Auf die Nachfrage, wie das Antrainieren aussehen soll, kommt häufig nur: "5 Minuten Schritt führen, täglich steigern, dann longieren" oder so ähnlich. Diese – mittlerweile zum Glück veralteten Aussagen – bereiten mir ziemliche Bauchschmerzen, weil sie leider trotzdem noch viel zu häufig getroffen werden. Bei der Ausführung werden die Besitzer dann allerdings komplett alleine gelassen, was nicht selten in Unfällen oder neuen Verletzungen aufgrund der überschießenden Energie des Pferdes und der Hilflosigkeit der Besitzer endet. Das Reha-Training sollte bestenfalls in Absprache mit den behandelnden Spezialisten bereits viel eher in den Genesungsprozess integriert werden, um das Pferd gar nicht erst in solche körperlichen Defizite und Energieanstauungen kommen zu lassen.


Bei welchen Indikationen kann ein Reha-Training sinnvoll sein?

  • Erkrankungen (z.B. Kissing Spines, Hufrollenproblematiken, Shivering-Syndrom, etc.)
  • Verletzungen (z.B. Sehnen-/Bänderverletzungen, stumpfe Traumata, Knochenfissuren, etc.)
  • Nach Operationen
  • Schonhaltungen (z.B. durch Blockaden, Verspannungen, Fehlstellungen, etc.)
  • Muskelatrophien (z.B. "Trageerschöpfung", Senkrücken, schlechter Muskelaufbau, etc.)
  • Überbeanspruchung oder unerwünschter Muskulatur (z.B. ausgeprägter Unterhals, etc.)
  • Alte Pferde (auch wenn sie nicht mehr geritten werden: "Wer rastet, der rostet!")

 
 
 
 
E-Mail
Anruf
Instagram